Platte Botschaften und trockene Information werden heute von den Mitarbeitern nicht mehr wahrgenommen. Wer erfolgreich Botschaften vermitteln und Emotionen wecken will, benötigt eine glaubhafte Geschichte. Storytelling heißt das Zauberwort, das in der internen Kommunikation die Mitarbeiter überzeugt.
Storytelling ist im Grunde eine uralte Form der Kommunikation. Doch in der internen Unternehmenskommunikation wird die Bedeutung des Geschichtenerzählens gerade neu entdeckt. Angesichts des Wandels in der Kommunikationswelt erfährt Storytelling neuen Auftrieb. Emotional aufgeladen, mitreißend, einprägsam: Das sind Eigenschaften, die Storytelling angesichts der Informationsflut und einer Vielzahl von Kanälen so wertvoll machen.
Hier fünf Tipps, wie Geschichten in der internen Kommunikation besonders gut funktionieren:
Tipp 1: Machen Sie Mitarbeiter zu Erzählern
Am besten kommen bei Mitarbeitern Geschichten von Kollegen an, hier gibt es natürlich ein großes Identifikationspotenzial. Versuchen Sie also, so oft wie möglich Geschichten aus dem Erfahrungsschatz der Mitarbeiter zu erzählen. Doch die müssen Sie erst finden. Was in den wenigsten Fällen klappt: ein Aufruf im Intranet. Die Mitarbeiter sind meist zu sehr im Alltagsgeschäft eingebunden, um sich darüber hinaus freiwillig Zeit für zusätzliche Aufgaben zu nehmen. Was hingegen sehr gut funktioniert: In ein- bis zweistündigen Erzählworkshops die Mitarbeiter von ihren Erfahrungen erzählen zu lassen.
Tipp 2: Verwenden Sie wahre Geschichten
In der internen Kommunikation funktionieren ausschließlich authentische Geschichten aus dem Umfeld der Mitarbeiter. Wenn Sie Geschichten erzählen, die auf tatsächlichen Erlebnissen, Erfahrungen oder Ereignissen im Unternehmen beruhen, können Sie sich der Aufmerksamkeit Ihrer Mitarbeiter sicher sein.
Tipp 3: Seien Sie ehrlich
Mitarbeiter wissen sehr viel über Abläufe und Strukturen, über Kultur und gelebte Werte im Unternehmen. Jeder Versuch, eine Geschichte zu beschönigen, entlarven Mitarbeiter sofort – und das geht auf Kosten der Glaubwürdigkeit. Verwenden Sie also nur die Geschichten, die Sie auch realistisch erzählen können – mit allen Konflikten und Herausforderungen, die in ihnen stecken.
Tipp 4: Übertreiben Sie nicht
Storytelling ist ein starkes Kommunikations-Tool – eines der stärksten überhaupt. Doch nicht jedes Thema, nicht jede Botschaft eignet sich dafür, in Story-Form kommuniziert zu werden. Versuchen Sie also nicht, jede Thematik in eine Geschichte zu pressen. Geschichten wirken stärker, wenn sie nicht allgegenwärtig sind. Aber geben Sie auch nicht zu früh auf: Oft verbergen sich Geschichten hinter Themen, denen man es auf den ersten Blick nie ansehen würde.
Tipp 5: Verbreiten Sie gute Ideen durch Geschichten
Für die strategische Nutzung von Geschichten in der internen Kommunikation wirken Geschichten am stärksten, aus denen die Mitarbeiter Ideen oder Handlungsmuster für ihre tägliche Arbeit ziehen können. Vielleicht ist das eine der größten Stärken von Geschichten: Ideen zu streuen durch Beispielgeschichten, ganz ohne Appelle.
Laut einer Umfrage wollen Kommunikationsverantwortliche durch den Einsatz von Storytelling vor allem Emotionen bei den Mitarbeitern wecken (83 Prozent), komplexe Sachverhalte verständlich vermitteln (56 Prozent), durch einen Perspektivenwechsel für Verständnis werben (47 Prozent) oder eine Botschaft adressieren (47 Prozent). Wenden Kommunikatoren die oben genannten Ratschläge an, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie diese Ziele auch erreichen.
Kommentar schreiben