Interessante und emotionale Geschichten aktivieren mehr Regionen in unserem Hirn als sachliche Informationen. Sie bleiben im Gedächtnis und werden gerne weitererzählt. Deshalb funktioniert Storytelling auch für Employer Branding ganz wunderbar! Für eine starke Arbeitgebermarke braucht es Mitarbeiter, die emotional mit dem Unternehmen verbunden sind und diese Begeisterung teilen. Gerade die aktuelle Krise bietet für Unternehmen eine gute Chance, ihre Arbeitgebermarke zu stärken. Wer dafür sorgt, dass es Mitarbeitern auch in schwierigen Zeiten gut geht, bindet diese ans Unternehmen und erhöht die Chance, dass diese ihre positiven Erfahrungen weitererzählen.
Die Krise trifft Unternehmen auf unterschiedliche Weise. Gerade in systemrelevanten Berufen steigt die Workload und neue Mitarbeiter werden händeringend gesucht. An anderer Stelle gehen Umsätze zurück und es herrscht Einstellungsstopp. Doch unabhängig von der unternehmerischen Lage ist es gerade jetzt wichtig, Employer Branding Maßnahmen weiterzuführen oder sogar hochzufahren. Denn wenn die Krise wieder vorbei ist, braucht es das Engagement aller Mitarbeiter, um den Aufschwung zu stemmen. Wie lässt sich Storytelling dafür nutzen?
So vielfältig die Mitarbeiter in einem Unternehmen, so vielfältig sind auch die Geschichten. Aber: Nicht jede x-beliebige Story eignet sich dafür, neue Mitarbeiter anzulocken. Wer seine Arbeitgebermarke nach außen kommunizieren möchte, muss relevante und interessante Geschichten parat haben – aktuell heißt das: Corona-Bezug! Wie Unternehmen das schon erfolgreich machen, können Sie hier im kununu Liveticker verfolgen und sich inspirieren lassen.
Und so schreiben Sie Ihre eigene Story: Im Vorfeld sollten die relevanten Informationen für die Zielgruppe – die potenziellen Mitarbeiter – identifiziert werden. Grundsätzlich gilt: Was Mitarbeiter aktuell im Unternehmen hält, zieht auch neue Mitarbeiter an. Eine Orientierungshilfe geben die folgenden Fragestellungen:
- Warum ist mein Unternehmen auch jetzt für neue Mitarbeiter attraktiv?
- Wie reagieren wir auf das Corona-Virus?
- Was macht mich zu einem guten Arbeitgeber in der aktuellen Situation?
- Wie haben wir unsere Arbeitsabläufe angepasst?
- Gehen wir verständnisvoll mit den individuellen Situationen unserer Mitarbeiter um?
- Was zeichnet unsere Mitarbeiter aus und was müssen künftige Mitarbeiter mitbringen?
- Welche offenen Stellen haben wir und wen suchen wir dafür?
Wichtig ist, dass immer die Zielgruppe im Fokus steht. Eine Krankenschwester lässt sich sicher durch andere Aspekte anlocken als ein Programmierer. Um zu prüfen, ob die gewählten Informationen relevant sind, können Sie Ihre eigenen Mitarbeiter zu Rate ziehen. Sie identifizieren sich mit der Organisation, kennen die Unternehmenskultur und können am besten beurteilen, ob es sich um eine gute Story handelt. Gerade jetzt ist eine gute Chance anhand von Alltagsbeispielen zu zeigen, dass die Versprechen in Stellenanzeigen nicht nur Schall und Rauch sind. Zeigen Sie den Zusammenhalt des Teams, erzählen Sie wie die Work-Life-Balance der Mitarbeiter gerade aussieht!
Steht die Geschichte, muss sie verbreitet werden. Dafür sollten Sie wissen, auf welchen Kanälen Ihre Zielgruppe unterwegs ist. Azubis oder die Uniabsolventen sind eher über Social Media zu erreichen, Fachkräfte oder Manager auch über klassische Medien oder Fachzeitschriften. Vom Kanal hängt auch das Format ab, in dem die Geschichte aufbereitet wird. Wer über Social Media kommuniziert, braucht vor allem ansprechendes Bildmaterial oder Videos. Gibt es beispielsweise Mitarbeiter-Testimonials, die sich mit Zitat und Bild über die aktuelle Arbeitssituation äußern möchten? Sehr gut! Wer über einen Blog oder klassische Medien geht, benötigt gute Texte – lassen Sie Eltern einen Beitrag schreiben, wie sie den Spagat zwischen Home-Office und Home Schooling meistern.
Eine beliebte Variante, vor allem bei großen Unternehmen, sind auch sogenannte Testimonial-Videos. Wer die nötigen Ressourcen dafür hat, kann die aktuelle Zeit auch für ein kreatives Video nutzen – wichtig ist hier auch, dass es zielgruppenorientiert, authentisch und emotional ist. Zwar ohne Corona-Bezug aber trotzdem gute Beispiele dafür sind Runtastic oder die Hochbahn Hamburg.
Die Möglichkeiten, eine Geschichte zu verpacken und zu erzählen, sind vielfältig. Es muss aber in jedem Einzelfall entschieden werden, welches Format sinnvoll ist. Unternehmensgröße und Aufwand für die Maßnahme sollten dabei stets im Verhältnis stehen.
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