Alle Jahre wieder fallen die (Massen-)Medien in das sogenannte Sommerloch. Gemeint ist die nachrichtenarme Zeit, die besonders durch die Sommerpause der politischen Institutionen und Sport-Ligen für weniger Erzählstoff in Tagespresse und Nachrichtenagenturen sorgt. Eine Zeit, in der nicht selten die kleinsten und kuriosesten Stories einen Aufschwung zum Thema des Tages erfahren und es in einer Kommunikationsagentur mangels relevanter Ereignisse erwartungsgemäß ruhiger zugehen sollte. Doch weit gefehlt. Unsere Beraterin und Vierfachmutter Verena erklärt, warum sie das Sommerloch weder bei consense noch bei sich zuhause finden kann.
Im Sommer ist in einer Kommunikationsagentur weniger los. Weit gefehlt. Zumindest bei consense. Natürlich haben auch wir Kunden, die sich in den Sommermonaten für ein bis zwei Wochen in die Ferien verabschieden, doch unbedingt weniger Arbeit bedeutet das nicht immer. Denn Employer Branding, interne und externe Kommunikation oder auch Change Kommunikation orientieren sich wenig an tagesaktuellen Ereignissen und nehmen keine Rücksicht auf Außentemperatur oder Urlaubsplanung. Da heißt es gemeinsam anpacken, Projekte vorbereiten und durchführen und gerne auch schon den Jahresendspurt planen. Und das mit meist leicht verkleinertem Team, denn man gönnt ja auch den eigenen Kolleg:innen und nicht zuletzt sich selbst eine erholsame Auszeit.
Von Sommerlochtieren und Sommerbergen
Und während die Medien beginnen, über Ereignisse, Personen und Tiere zu berichten, für die sonst keine Sendezeit und kein Platz in den Zeitungen wäre – ich denke, es erinnert sich jeder an den diesjährigen „Löwen von Berlin“, der sich nach viel Aufruhr als gewöhnliches Wildschwein herausstellte – fordern auch meine Sommerlochtiere zuhause ihre Sendezeit ein. Gemeint sind nicht Hund oder Katz, sondern meine vier Kinder. Sind diese normalerweise während meiner Arbeitszeit in Schule und KiTa betreut, werde ich in den Sommerferien mit einer zusätzlichen Herausforderung konfrontiert: Wie werde ich meinen Kindern und meinem Job gleichermaßen gerecht? Da wird ein Sommerloch schnell zu einem Sommerberg. Denn während ich meine Routine weiterführe (sprich: frühes Aufstehen mit geregelten Arbeitszeiten), prägt sich bei meinen Kindern eine Art Ferien-Anarchie aus: Jeder schläft so lang er möchte und gestaltet seinen Tag individuell. Und es sei ihnen natürlich von Herzen gegönnt. Ich selbst habe es zu meiner Schulzeit nicht anders gemacht. Für mich als Elternteil hat es jedoch zur Folge, dass ich zu den unterschiedlichsten Zeiten immer wieder aus meinen Gedanken und meiner (Arbeits-)Routine gerissen werde.
Homeoffice als Herausforderung in der Sommerzeit
Denn so viele Vorteile Arbeiten im Homeoffice gerade für Väter und Mütter mit sich bringt, so viele Nachteile hat es auch in der schulfreien Zeit: Mit Kindern im Haus gibt es kaum ein ruhiges Plätzchen, an dem ich vier Stunden am Stück konzentriert durcharbeiten kann. Immer wieder öffnet sich ungeachtet von Calls oder Aufgaben die Zimmertür und ein immer wieder neues Gesicht steht mit einer Frage oder Bitte vor mir. Der eine möchte wissen, welche Semmeln ich zum Frühstück geholt habe, der andere darüber berichten, was er Spannendes in seinem Buch gelesen hat, der nächste hätte seine Wäsche gerne gewaschen und dem letzten ist einfach langweilig. Und jeder Unterbrechung folgt dieselbe Frage: „Mama, wie lange musst du noch arbeiten?“ Da ist es schwer, kein schlechtes Gewissen zu bekommen. Egal ob der Agentur oder den eigenen Kindern gegenüber – obwohl ich nicht nur extrem verständnisvolle Kolleg:innen, sondern auch Kund:innen habe.
Meine Taktik: Organisation
Hand aufs Herz, ein Sommerloch wäre da jetzt schon sehr praktisch. Das Leben ist aber kein Wunschkonzert und mein Job tatsächlich spannend. Von daher gilt es, sich selbst zu organisieren, mehrere Pausen für die Kinder einzuplanen und ruhige Zeiten effektiv zu nutzen. Auch bei mir liegen einige größere Projekte auf dem Tisch, die jetzt in der Ferienzeit noch erledigt werden müssen, bevor es dann auch für mich in den wohlverdienten Sommerurlaub geht. Und sollten mir irgendwann (un)abhängig vom Sommerloch doch einmal die Themen ausgehen, lassen sich in der ruhigeren Zeit wunderbar Messen planen, Artikel schreiben, Projekte vorbereiten oder Kommunikationskonzepte erstellen. Der Herbst kommt meist nämlich schneller als erwartet.
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