Nachhaltigkeit: Persönliche Geschichten statt trockener Fakten

Nachhaltigkeit hat ein Imageproblem. Wir zeigen Unternehmen, wie inspirierende Geschichten und persönliche Erlebnisse die Sicht auf nachhaltiges Handeln verändern können. Entdecken Sie, wie emotionale Verbindungen komplexe Themen greifbar machen und Ihre Kommunikation auf ein neues Level heben.

Persönlich statt allgemein, Geschichten statt Fakten: Wie Nachhaltigkeitskommunikation wirklich gelingt

Die Nachhaltigkeit hat ein Imageproblem: Sie wird als lästig, anstrengend und komplex wahrgenommen. Eine Erhebung der wichtigsten Probleme in der deutschen Bevölkerung zeigt, dass die schlechte Wirtschaftslage, Migration und die soziale Ungleichheit als dringender empfunden wird als die Nachhaltigkeit (Quelle: Statista). Was fehlt, ist die Begeisterung für großartige Entwicklungen, gute Beispiele und Berichte über positive Entwicklungen. Persönliche Geschichten, die begeistern und zeigen, dass ambitioniertes Handeln tatsächlich etwas bewirkt.

Die Macht der Erzählungen

Gute Geschichten haben die einzigartige Fähigkeit, Menschen zu fesseln und Emotionen zu wecken. Menschen erinnern sich immer besser an Geschichten als an trockene Fakten. Inspiriert von der leidenschaftlichen Storytellerin Petra Sammer, hier meine Geschichte: Am Anfang meiner Kommunikationsberaterinnen-Laufbahn – das ist schon 25 Jahre her ;-) – erzählte mir jemand, dass ein Hersteller von Waschmaschinen bemerkte, dass der Absatz nach einem Modellwechsel in einem afrikanischen Land plötzlich einbrach. Die Ursachenforschung begann. Es stellte sich heraus, dass es weder die Funktionen noch die Waschleistung oder das Design waren (in anderen Ländern blieb der Absatz konstant), sondern das gestiegene Gewicht. Die Trockenheit in der Region, in der der Absatz so einbrach und besonders viel Staub im Haus, machte es notwendig, die Maschine regelmäßig zu verrücken, um darunter zu kehren. Das war mit dem schweren Modell schlechter möglich. Warum ist mir diese Geschichte so lange im Gedächtnis geblieben?

Geschichten schaffen eine emotionale Verbindung und machen komplexe Themen greifbar. Sie ermöglichen es uns, die Auswirkungen des Klimawandels auf das tägliche Leben – und sei es nur der Staub unter der Waschmaschine – zu verstehen und uns mit den Betroffenen zu identifizieren. Anstatt abstrakte Fakten zu präsentieren, sollten wir Geschichten von Menschen erzählen, die durch nachhaltiges Handeln positive Veränderungen bewirken.

Persönliche Ansprache und Identifikation

Erfolgreiche Nachhaltigkeitskommunikation setzt auf persönliche Ansprache. Besonders wichtig ist es, individuelle Perspektiven, Bedürfnisse und Bedenken der Menschen zu berücksichtigen. Indem wir auf ihre spezifischen Situationen eingehen und Lösungen anbieten, die für sie relevant sind, schaffen wir Vertrauen und zeigen, dass wir ihre Anliegen ernst nehmen.

Praktische Ansätze für eine wirkungsvolle Kommunikation

  1. Authentische Geschichten teilen: Erzählen Sie von realen Menschen und ihren Erfahrungen mit nachhaltigen Projekten. Diese Geschichten machen das Thema greifbar und zeigen, dass jeder einen Beitrag leisten kann.
  2. Visuelle Elemente nutzen: Bilder und Videos können starke Emotionen hervorrufen und die Botschaft verstärken. Nutzen Sie starke Visuals, um die Erfolge nachhaltiger Initiativen zu zeigen.
  3. Positive Botschaften vermitteln: Konzentrieren Sie sich auf die Chancen und Vorteile nachhaltiger Geschäftsmodelle. Positive Geschichten motivieren und inspirieren mehr als negative Szenarien. Die Auswirkungen des Klimawandels will niemand mehr hören!
  4. Interaktive Formate anbieten: Fördern Sie den Dialog mit Ihren Stakeholdern. Die Beteiligung an Workshops, Diskussionsrunden und Online-Formaten ermöglicht es den Menschen, aktiv teilzunehmen und ihre eigenen Ideen einzubringen.
  5. Lokale Bezüge herstellen: Nutzen Sie Beispiele aus der eigenen Region, um die Relevanz des Themas zu verdeutlichen. Lokale Geschichten schaffen eine stärkere Verbindung und zeigen, dass Veränderungen direkt vor Ort beginnen können.

Fazit

Nachhaltigkeitskommunikation muss persönlich und gut erzählt sein, um wirklich zu wirken. Geschichten haben die Kraft, Menschen zu berühren und zum Handeln zu motivieren. Indem Unternehmen auf persönliche Erlebnisse, zum Beispiel der eigenen Mitarbeitenden und lokale Beispiele setzen, schaffen sie eine Verbindung und zeigen, dass jede und jeder einen Unterschied machen kann. Gutes Storytelling macht’s möglich!

Falls Sie Ideen brauchen, welche Storys für Ihre Stakeholder passend sein könnten und wie Sie Ihre Nachhaltigkeitskommunikation am besten angehen, melden Sie sich gerne bei uns oder besuchen Sie unsere Leistungsseite! Zudem ist im PR-Journal ein Beitrag von mir erschienen, in dem ich beschreibe, warum ESG-Kommunikation gerade jetzt bedeutend ist.

Autor:in

Kirsten Gnadl

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