New Work: Wie von flexiblen Arbeitszeiten alle profitieren können

Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Schlagworte wie Digitalisierung, Agilität und Arbeitswelt 4.0 sind in aller Munde. Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang auch der Begriff „New Work“. Er wird als Synonym für Home Office, Job Sharing, webbasierte Software und Austauschprogramme sowie zeitliche Flexibilität gebraucht. Denn für Arbeitnehmer wird die sogenannte Work-Life-Balance zunehmend wichtiger. Verena, eine von sechs Müttern bei consense, beschreibt ihre Sichtweise.

Immer mehr gefragt sind flexible Arbeitsmodelle und die Möglichkeit des selbstständigen Arbeitens – frei von räumlichen und zeitlichen Grenzen. Der Job soll sich dem eigenen Lebensstil anpassen und nicht umgekehrt. Doch so neu ist der Begriff „New Work“ gar nicht. Geprägt wurde er bereits 1975 vom Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, der darunter vor allem eine sinnstiftende Arbeit und Werte wie Freiheit und Selbstständigkeit verstand. Er wollte damit den Folgen der Industriellen Revolution entgegenstehen – der Instrumentalisierung des Menschen als Teil von Maschinen. Anstatt Tätigkeiten am Fließband nachzugehen, sollte sich das selbstbestimmte Individuum neu definieren und Arbeit finden, die den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Ähnliche Gedanken hatte auch ich im Sommer 2018, als ich mich entschloss, nach viereinhalbjährigem Auslandsaufenthalt und Elternzeit wieder ins deutsche Berufsleben einzusteigen. Für mich stand aber weniger die Abgrenzung zur Industriellen Revolution als vielmehr die Vereinbarkeit von Familie und Berufsleben im Vordergrund. Von Frithjof Bergmann hatte ich noch nie gehört. Ich hatte einfach den Wunsch, als alleinerziehende dreifache Mutter möglichst flexibel und selbstständig arbeiten zu können.

Bei consense kann ich genau das. Natürlich habe ich feste Arbeitszeiten, die ich nach Möglichkeit in der Agentur verbringen sollte. Und dies auch möchte. Ehrlicherweise arbeite ich sogar lieber im Büro als zu Hause. Obwohl dies pro Tag mindestens eineinhalb Stunden Autofahrt für mich bedeutet. Das ist es mir aber wert: Ich schätze den Austausch mit meinen Kollegen, genieße die Agenturatmosphäre und das persönliche Miteinander. Ich gehe gerne einmal zum Schreibtisch von Kollegen, um wichtige Infos oder kleine Details persönlich auszutauschen. Ich liebe die Kreativität und Produktivität, die sich einstellt, wenn mehrere Menschen ihre Köpfe zu einem Thema zusammenstecken. Eine Dynamik, die sich per Telefonkonferenz, Chat oder E-Mail kaum erzeugen lässt.  

Doch so gerne ich meine Arbeitszeit in der Agentur verbringe, meine familiäre Situation lässt es nicht immer zu: Mal ist eines der Kinder krank, ein anderes Mal der Hort außerplanmäßig geschlossen. Dann herrscht morgens auf der Autobahn das reinste Verkehrschaos oder ich muss aufgrund von Lehrersprechzeiten früher aus dem Büro… So summieren sich die Stunden, die an anderer Stelle vor- oder nachgearbeitet werden müssen. Arbeitszeit, die der Kunde bezahlt hat und auf die die Agentur angewiesen ist. Die Möglichkeit, einfach an einem anderen Tag länger im Büro zu bleiben, bietet sich mir als alleinerziehende Mutter nicht. Jede Minute später daheim ist eine Minute, in der meine drei Grundschulkinder unbeaufsichtigt sind – und bei mir ein schlechtes Gewissen und erhöhten Stress verursachen. Genau deshalb brauche ich ein Arbeitsmodell, das von der klassischen Form abweicht.

In solchen Situationen schätze ich die Möglichkeit, Arbeitsort und Arbeitszeiten flexibel gestalten zu können. Oberste Priorität hat dabei immer die Kundenzufriedenheit und die konstante Qualität der Arbeit. Bei Bedarf kann ich entweder zu Hause arbeiten oder mich auch einmal früher aus dem Büro verabschieden. Im Gegenzug bespreche ich Entwürfe mit der Grafikerin auf der Heimfahrt, erstelle ein Konzept abends, sobald meine Kinder im Bett sind, oder telefoniere mit Kunden, bevor ich morgens das Haus verlasse. Sonst müsste ich einfach weniger als 30 Stunden pro Woche arbeiten. Aber das möchte ich nicht. Ich bin froh, eine Arbeit gefunden zu haben, die meinen eigenen Bedürfnissen entspricht. Das ist meine ganz persönliche Interpretation von New Work

Autor:in

Verena Marino

Studierte Dokumentarfilmregisseurin und Fernsehpublizistin mit Blick für Details. Das bewegte Bild und audiovisuelle Medien sind ihr Zuhause, Menschen und Geschichten ihre Leidenschaft. Hat jahrelange consense-Erfahrung gepaart mit fast fünf Jahren Leben in China im Gepäck. Ob interne oder externe Regelkommunikation, Townhall-Meetings, Videoproduktionen, Printmagazine oder Online-Publikationen – zielsicher bringt sie auch internationale Unternehmen strategisch und mit analytischem Blick auf die KPIs voran.

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