Hier kommt Alex, Folge 3: Drama ums Rama dama

Rund 30 Mitarbeiter sind wir inzwischen. Noch stellen die Bayern die Mehrheit bei uns, aber mit dem Wachstum hält auch eine immer größere Sprachvielfalt Einzug in unsere Agentur. Und das führt mitunter zu reichlich seltsamen Stilblüten.

Seit Firmengründung gibt es bei consense einmal im Jahr ein großes Aufräumen – und vor allem auch Entsorgen. Konsequent befreien wir uns dabei von allen Altlasten des vergangenen Jahres. Vom Kühlschrank über jeden Schreibtisch bis zur kleinsten Schublade: Alles in der Agentur wird durchstöbert, aufgeräumt, geputzt. Ein bisschen fühlen wir uns dabei wie Trendsetter des „Magic Cleaning“; schließlich ist das bei uns schon seit vielen Jahren Tradition, und wir brauchten als Anstoß dafür nicht etwa eine angesagte Netflix-Serie.

Da consense ja in München ansässig ist, heißt dieser Tag bei uns schon seit jeher auf gut bayrisch „Rama dama“. Ein Wort, das gerade bei neuen Mitarbeitern, die nördlich des Weißwurst-Äquators aufgewachsen sind, immer große Fragezeichen in den Augen auftauchen lässt, wenn ich den Termin bei allen in den Terminkalender eintrage. Es folgen dann Fragen wie: „Hat das was mit Yoga zu tun Alex?“

Für alle Nichtbayern: Nein, hat es nicht! „Rama dama“ heißt grob übersetzt „räumen tun wir“ Erstmals rief übrigens Thomas Wimmer, der damalige Oberbürgermeister Münchens am 29. Oktober 1949 zum gemeinsamen „Rama dama“ auf. Hier ging es jedoch noch um die Beseitigung der Kriegsschäden und Schutthalden in der Stadt.

Eine Podcast-Version dieses Blogbeitrags wäre eigentlich viel angebrachter, da dann die verschiedenartige Ausspruchweise des mir – weil ja gebürtige Bayerin – sehr einfach über die Lippen kommenden Wortes einem viel mehr die Sprachbarrieren aufzeigen würde, die zeitweise in unserer Agentur herrschen. Mir war gar nicht bewusst, wie unterschiedlich man dieses Wort betonen und wie schwer einem die Aussprache fallen kann.

Es schmerzt in meinen Ohren, wenn Kollegen mich fragen: „Du Alex, was macht man eigentlich bei diesem Raaaamadaaaaaama?“ Oder: „Du Alex, wo bin ich denn eingeteilt bei diesem Ramadings?“ Am besten gefiel mir jedoch die Version meines aus Niedersachsen stammenden Kollegen: Der wollte gleich für alle Kollegen in der Agentur einen „Ramadan“ stattfinden lassen.

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