Sandras Top 3 gegen Kreativblockaden

Der Anspruch an kreative Arbeit wächst. Der Kunde braucht ad hoc eine brillante Idee, schön verpackt und alles am besten natürlich bis gestern. Auch als ausgebildete Grafikdesignerin komme ich manchmal an meine kreativen Grenzen. In diesem Beitrag stelle ich drei (präventive) Maßnahmen gegen die gefürchtete Kreativblockade vor, die mich dabei unterstützen, stets qualitativ hochwertige Ergebnisse zu liefern – seien es nun Print-Erzeugnisse, Social Media Konzepte oder Kommunikationsarbeit.

1. Mach was anderes – egal ob kurz oder lang

In unserer schnelllebigen Arbeitswelt ist es wichtig, sich selbst die Freiheit zu geben, der Kreativität wegen kreativ zu sein. Darum mein Tipp: weg vom Computer und die Schreibtischroutine verlassen. Und Dinge ausprobieren ohne Aufgabe, ohne Kritik oder Ziel vor Augen. So kannst du deinem Gehirn ermöglichen frei zu kreieren und dabei deine Vorstellungskraft anzukurbeln.

Manchmal reicht auch schon eine kurze und simple Aufgabe, um wieder einen frischen Blick auf die Aufgabe zu bekommen. Ein bisschen in den vier Wänden „rum gschafteln“, wie es der Bayer sagt. Das bedeutet: Die Pflanzen in der Agentur gießen, das Postfach sortieren oder den Kolleg:innen einen Affogato spendieren.

Wenn mich die Muse mal nicht küsst, widme ich mich gerne unserem consense Instagram-Kanal. Die Themen sind frei wählbar, spielerisch und leicht, das Design bewegt sich in einem festen Raster und ich komme in den Austausch mit Kolleg:innen, die ich für den ein oder anderen Spaß-Post einspanne.
 

2. Struktur ist (mein) Key

Auf den ersten Blick siehst du nur diesen Berg von Projekt und hast keinen Plan, wie du all das bewältigen sollst? Halte kurz inne. Zoome dich einen Schritt raus, um dir einen Überblick zu verschaffen. Dann wirst du auf den zweiten Blick erkennen, dass es sich um überschaubare Einzelteile handelt. Diese kannst du einfacher managen und nach und nach angehen. Das große Ganze wird sich dann Stück für Stück zusammenfügen.

Mir hilft es zudem, Kacheln in Teams zu sortieren, kurze Beschreibungen oder Checklisten hinzuzufügen, um dort erledigte To Dos nur noch abzuhaken. Für komplexe Strukturen, wie z. B. das Entwickeln einer Webseite, scribble ich mir im ersten Schritt Wireframes in mein Notizbuch. Im zweiten Schritt übertrage ich die grobe Struktur in diesem Fall in AdobeXD. Platzhalter füllen das Layout schnell, mit dem Einfügen der echten Inhalte wandelt sich das Layout stetig mit und bekommt mit der Zeit sein finales Erscheinungsbild.
 

3. Inspiration ist nie verkehrt, nur geklaut wird nicht ;)

Projekte, in denen ich mich freier bewegen darf, gehen bei mir nicht ohne die konzeptionelle Herangehensweise. Stichwort: Moodboard. Das Moodboard muss ich nicht immer auf Papier oder Bildschirm bringen, ich lasse mich einfach durch meine Lieblingswebseiten treiben und speichere gedanklich ansprechende Farb- und Bildwelten ab. Ich frage mich dabei immer: Machen Farben, Formen, Raster und die Botschaft für dieses Projekt Sinn bzw. spricht es die Sprache der Marke? Nach diesem berieselnden Exkurs fange ich mit einem Detail, welches mir auf der Reise begegnet ist, an und entwickle es individuell für das Bedürfnis der Aufgabe weiter. Dabei entstehen Layouts und Visuals, die dem Unternehmen gut zu Gesicht stehen.

Meine Lieblingswebseiten:

https://www.behance.net/
https://100-beste-plakate.de/archiv-plakate/
https://www.posterfortomorrow.org/en/gallery
http://www.tm-research-archive.ch/
https://colorhunt.co/

Du bist kein Helium-Ballon, nimm dir also mal die Luft raus. Wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst, verpufft jegliche Kreativität. Du kennst es bestimmt, sich in einem Projekt so zu verlieren, dass du alles andere vergisst. Hoffentlich kannst du den ein oder anderen Tipp mitnehmen und für dich nutzen, um bei einer Blockade schnell wieder zu deinen kreativen Fertigkeiten zurückzufinden.

Autor:in

Sandra Tammery

Beeinflusst durch Kunst, Streetart-Photography und das eigene Fotografieren in ihrer Freizeit, kam Sandra zum Grafikdesign und machte so ihre Leidenschaft zum Beruf. Seit ihrem absolvierten Bachelor of Arts in München entwickelt sie eigene Ideen konzeptionell und setzt sie handwerklich um. Zu ihren weiteren Interessen gehören das Schriftsetzen im Buchdruck sowie der Siebdruck.

Sandra arbeitete zuvor als Grafikdesignerin bei der Interior-Marke Schönbuch für hochwertige Möbelstücke und zuletzt in einer Designagentur mit dem Schwerpunkt Corporate Design.

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