Ob Restrukturierung, finanzielle Schwierigkeiten oder der Verlust eines wichtigen Kunden: Schlechte Neuigkeiten im Unternehmen zu kommunizieren erfordert Fingerspitzengefühl, Transparenz und strategisches Geschick. Acht Tipps, die aus unserer Sicht wichtig sind.
1. Schnelligkeit und Proaktivität
Schlechte Neuigkeiten verbreiten sich – sehr oft schneller als man denkt und einem vielleicht auch lieb ist. Wenn ein Unternehmen zu lange zögert, die Nachricht selbst zu kommunizieren, besteht die Gefahr, dass Gerüchte entstehen oder Dritte die Informationen verfälscht verbreiten. Hier hilft: proaktiv agieren und frühzeitig kommunizieren. Dabei müssen die Informationen nicht umfassend sein, sondern können sich in der Kommunikation auch noch entwickeln. Proaktive Kommunikation signalisiert Verantwortungsbewusstsein und Kontrolle über die Situation.
2. Ehrlichkeit und Transparenz
Es mag verlockend sein, unangenehme Informationen zu beschönigen oder zu verschleiern – manchmal wäre es auch ein „easy way out“! Doch langfristig zahlt sich Ehrlichkeit aus. Transparente Kommunikation schafft Vertrauen – selbst in schwierigen Zeiten. Dabei gilt es, die Balance zwischen der Weitergabe notwendiger Details und der Wahrung von Sensibilität zu finden. Nicht jede Information muss bis ins kleinste Detail offengelegt werden. Doch was gesagt wird, muss die Wahrheit sein!
3. Empathie und Menschlichkeit
Hinter jeder schlechten Nachricht stehen Menschen, die davon betroffen sind. Sei es die Angst vor einem Jobverlust, die Sorge um die Zukunft des Unternehmens oder die Enttäuschung über verpasste Chancen – es ist wichtig, diese Gefühle anzuerkennen. Kommunikation sollte daher stets mit Empathie erfolgen. Den Mitarbeitenden muss durch eine direkte und ehrliche Kommunikation gezeigt werden, dass das Unternehmen die menschliche Dimension der Situation nicht aus den Augen verliert.
4. Die Rolle der CEOs
Der oder die CEO eines jeden Unternehmens spielt eine zentrale Rolle bei der Weitergabe schlechter Nachrichten. Wenn diese von der obersten Führungsebene kommuniziert werden, wirkt die Botschaft glaubwürdiger und vermittelt den Ernst der Lage. Kombiniert mit strategischen Perspektiven, schafft eine offene und authentische Kommunikation Vertrauen und zeigt, dass die Führung Verantwortung übernimmt. Gleichzeitig kann der oder die CEO helfen, die Situation im größeren Kontext zu erklären und mögliche Lösungen aufzuzeigen. Dies unterstreicht die Bereitschaft, gemeinsam mit den Mitarbeitenden durch schwierige Zeiten zu gehen und gemeinsam Motivation in einer misslichen Lage zu finden.
5. Klarheit und Struktur
Schlechte Neuigkeiten sollten klar und strukturiert vermittelt werden. Unklare oder widersprüchliche Aussagen können Verwirrung und Unsicherheit schüren. Es hilft, die Kernbotschaft in einfache Worte zu fassen und diese durch klar definierte Schritte zu untermauern. Was gilt es zu bedenken? Hier eine mögliche Struktur:
- Was ist passiert? (Hintergründe der Situation)
- Warum ist es passiert? (Erläuterung der Ursachen)
- Welche Konsequenzen hat es? (Auswirkungen auf das Unternehmen und die Betroffenen)
- Wie geht es weiter? (Nächste Schritte und Lösungsansätze)
6. Offenheit für Fragen und Feedback
Besonders in Krisensituationen ist es wichtig, Raum für Fragen und Feedback zu schaffen. Dies kann durch Meetings mit Mitarbeitenden, Feedbackrunden, Q&As oder individuelle Gespräche geschehen. Indem das Unternehmen offen für den Dialog ist, zeigt es, dass die Meinungen und Sorgen der Betroffenen ernst genommen werden.
7. Unterstützung anbieten
Schlechte Neuigkeiten sind oft mit Belastungen verbunden – emotional wie praktisch. Unternehmen sollten aktiv Unterstützung anbieten, um den Betroffenen den Umgang mit der Situation zu erleichtern und Verantwortung zu übernehmen. Wie könnte man dies umsetzen? Beispielsweise in Form von Beratung, Schulungen oder Hilfsprogrammen.
8. Fokus auf Lösungen und Perspektiven
Auch wenn die aktuelle Nachricht negativ ist, sollte die Kommunikation nicht in Resignation enden. Es ist entscheidend, den Blick nach vorne zu richten und mögliche Lösungen oder Perspektiven aufzuzeigen. So kann das Unternehmen zusammen an einem Strang ziehen und dafür sorgen, die Folgen der schlechten Nachrichten gemeinsam zu bewältigen.
Unser Fazit: Communication ist wie immer Key
Wer proaktiv, ehrlich und strukturiert kommuniziert, kann Vertrauen bewahren und dazu beitragen, dass das Unternehmen gestärkt aus der Situation hervorgeht. Dabei ist die aktive Einbindung des CEOs ein wichtiger Baustein – denn Bad News brauchen gutes Leadership!
Sie möchten trainieren, wie Sie schlechte Nachrichten im Unternehmen gut kommunizieren? Wir bieten Coachings und Workshops für Einzelpersonen und Teams an. Mehr finden Sie auf unserer Leistungsseite "Workshops". Kontaktieren Sie uns auch gerne über unser Kontaktformular.
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:
Kommentar schreiben