Führungskräfte der mittleren Ebene sind wahre Superheld:innen. Neben ihren fachlichen Aufgaben tragen sie auch Management- und Führungsverantwortung. Doch damit nicht genug: Auch in der internen Kommunikation spielen sie eine Doppelrolle. Wie die Unternehmenskommunikation Führungskräfte in ihrer Rollenvielfalt stärken kann.
Führungskräfte müssen Welten verbinden: Sie schaffen eine Brücke zwischen den Zielen der Unternehmensspitze und den Bedürfnissen ihrer Teams. Dabei jonglieren sie unterschiedliche Interessen: Auf der einen Seite sind sie als Abteilungschefin, Bereichsleiter oder Werkschefin selbst Mitarbeitende und müssen als Empfänger neue Informationen aus dem Top-Management verstehen und einordnen.
Auf der anderen Seite sind Führungskräfte zentrale Multiplikatoren: Sie tragen die Botschaften in ihre Teams weiter und prägen so die unmittelbare Kommunikation mit ihren Mitarbeitenden. Gerade weil sie so nah an den Teams sind, beeinflussen sie die Zufriedenheit und Leistung ihrer Kolleg:innen ganz entscheidend. Insbesondere in Veränderungsprozessen stehen sie vor der Herausforderung, mit eigenen Unsicherheiten umzugehen und gleichzeitig ihre Teams durch den Wandel zu führen.
Führungskräftekommunikation muss Teil der Kommunikationsstrategie sein
Ich glaube, es wird langsam klar, wieso ich das mittlere Management eingangs als Superheld:innen bezeichne. All diese Rollen zu vereinen ist anspruchsvoll. Hier gilt: Gute Kommunikation ist (wie so häufig) der Schlüssel zum Erfolg. Doch genau daran scheitert es oft, gerade wenn sich Führungskräfte wenig unterstützt oder allein gelassen fühlen.
Hier setzt die interne Kommunikation an: Führungskräfte sollten aufgrund ihrer besonderen Rolle als eigenständige Zielgruppe in Kommunikationsstrategien berücksichtigt und gezielt unterstützt werden. Bei einschneidenden Themen wie beispielsweise einer Strategieänderung sollte die Führungskräftekommunikation idealerweise im Rahmen eines klassischen kaskadischen Ansatzes zeitlich vor der allgemeinen Mitarbeitendenkommunikation erfolgen.
Interne Kommunikation muss Führungskräften Werkzeuge bereitstellen
Was Führungskräfte vor allem brauchen, sind konkrete Bordmittel: Tools und Inhalte, die ihnen die Kommunikation mit ihren Mitarbeitenden erleichtern und sie in ihrer Rolle als Führungspersönlichkeiten stärken.
- Um eine einheitliche Kommunikation zu gewährleisten, kann die interne Kommunikation Toolkits mit Kernbotschaften, Sprachregelungen und QnAs zur Verfügung stellen.
- Auch Leadership Principles sind hilfreich, um ein gemeinsames Verständnis von Führung im Unternehmen zu schaffen.
- Nicht jede Führungskraft ist eine geborene Kommunikatorin – und das ist völlig in Ordnung. Spezielle Sprecher- oder Kommunikationstrainings können helfen, die eigene Kommunikationskompetenz zu stärken und sicherer zu werden.
Fazit: Authentische Führung braucht starke Kommunikation
Gerade in unsicheren Zeiten sind zwei Dinge entscheidend: Authentizität und Vorbildfunktion. Um als Führungskraft als authentisch wahrgenommen zu werden und ein echtes Vorbild zu sein, braucht es im ersten Schritt eine gute Kenntnis der Unternehmensstrategie und des Kontextes, in dem sich das Unternehmen bewegt. Im zweiten Schritt braucht es die entsprechend starke Kommunikation. An der Stelle reicht es nicht aus, die Führungskräfte „nur schnell“ mit Informationen zu versorgen und sie damit allein zu lassen. Führungskräftekommunikation muss in die übergeordnete Kommunikationsstrategie eingebettet sein. Nur dann bringt sie echten Erfolg – und stärkt nicht nur die Führungskräfte selbst, sondern auch das Unternehmen und die Teams.
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