Kleidung, Spielzeug, elektronische Geräte: Diese Dinge stehen in der Regel auf dem Wunschzettel für Weihnachten. Unsere Kommunikationsdesignerin hätte da allerdings noch ein paar andere Wünsche für das nächste Jahr offen. Ein Wunschzettel der etwas anderen Art.
Lieber Weihnachtsmann,
ich bin Kommunikationsdesignerin und eigentlich schon zu alt, um noch an dich zu glauben – doch dieses Weihnachten möchte ich dir schreiben. Der Grund ist: In diesem Jahr habe ich viele Designprojekte begleitet und dabei immer wieder gemerkt, dass es noch viele Missverständnisse rund um gutes Design gibt. Deshalb schreibe ich dir einen besonderen Wunschzettel mit meinen Wünschen für das nächste Jahr:
1. Lernt den Unterschied zwischen CI und CD kennen
Es kommt immer wieder vor, dass die Begriffe CI und CD synonym verwendet werden. Dabei handelt es sich um zwei unterschiedliche Konzepte: Die Corporate Identity (CI) beschreibt das Gesamtbild eines Unternehmens, einschließlich seiner Werte, Philosophie und Tonalität. Corporate Design (CD) hingegen ist der visuelle Ausdruck der CI – etwa Logo, Farbpalette und Typografie. Beide sind untrennbar miteinander verbunden, jedoch nicht identisch.
2. Gebt harmonischer Klarheit den Vorrang
Auch wenn es verlockend ist, mit diversen Schriftarten und -größen zu experimentieren: Die Regel „maximal zwei Schriftarten und drei Schriftgrößen“ hat sich nicht ohne Grund bewährt. Zu viele Variationen führen schnell zu visuellem Chaos und beeinträchtigen die Lesbarkeit erheblich. Eine reduzierte Auswahl dagegen sorgt für klare und professionelle Kommunikation – subtile Variationen genügen, um eine harmonische und gut strukturierte Darstellung zu schaffen.
3. Zeigt Mut zur Farbe
Farbe ist ein kraftvolles Werkzeug in der Gestaltung – doch sie will gezielt eingesetzt werden. Genauso wichtig ist der Weißraum. Als wesentliches Gestaltungselement schafft er Klarheit und lässt das Design „atmen“, während Farben emotionale Akzente setzen und wichtige Informationen hervorheben. Mut zur Farbe bedeutet also, den Weißraum bewusst zu respektieren und Balance und Struktur nicht zu überladen.
4. Lasst Print leben
Trotz der Digitalisierung bleibt Print ein wertvolles Medium. Die haptische Erfahrung, die Materialität und die präzise Farbwiedergabe im Print sind einzigartig und können digitale Eindrücke nicht ersetzen. Ein hochwertiges Printdesign vermittelt Emotionen und bleibt in Erinnerung. Unternehmen sollten weiterhin in Printprodukte investieren – sei es in edle Broschüren, Visitenkarten oder kreative Verpackungen. Nachhaltigkeit und hochwertige Materialien werden zunehmend zu einem zentralen Trend, der Design auf eine neue Ebene hebt.
Ich wünsche mir ein kreatives und erfolgreiches Jahr 2025, in dem unsere Projekte nicht nur visuell überzeugen, funktional und ästhetisch sind, sondern auch in ihrer Wirkung und Nachhaltigkeit bestechen.
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