Zwischen Schnuller und Schreibtisch: Miris Rückkehr aus der Elternzeit

Nach einem Jahr Elternzeit stieg Beraterin Miri Anfang des Jahres wieder bei consense ein. Da kam Freude auf – und gleichzeitig auch Sorge. Kann ich meinen Job nach der Zeit noch? Wie bekomme ich alles unter einen Hut, wenn ich immer nur an einem Ort gleichzeitig sein kann? Wie es Miri mit ihrem Wiedereinstieg erging, lest ihr hier.

Endlich wieder komplexe Themen! Spritzenabfüllung unter Reinraumbedingungen, Medikamentenversorgung nach good distribution practice, was ist die Herausforderung bei der Fertigung von kundenspezifischen Zeichnungsteilen und was eignet sich für welchen Werkstoff besser: Plotten oder Fräsen?

Ich liebe es, mich in solche Themen reinzufuchsen und Antworten so zu formulieren, dass sie von den passenden Menschen richtig verstanden werden. Trotzdem hatte ich Sorge, dass ich vielleicht aus der Übung bin, weil mein Hirn jetzt ein Jahr lang unterfordert war mit „Kinderthemen“. Aber tatsächlich habe ich gemerkt: Die Themen sind anders – aber nicht weniger komplex.

Warum fliege ich nicht?

Meine Kinder stellen mir Fragen wie „wo wohnen Schmetterlinge?“, „warum ist morgen was anderes als gestern?“ oder „warum fliegt ein Flugzeug, aber ich nicht?“. Auch hier muss ich sehr oft selbst recherchieren und versuchen, die Dinge zu verstehen. Und was ich verstanden habe, will ich dann auch richtig weitergeben. Ich muss die Inhalte auf meine „Zielgruppe“ anpassen und so erzählen, dass sie es auch versteht. Meine Kinder interessiert, ob ich sie verstehe und ihnen wirklich helfen will. Ob ich ihnen eine Antwort oder eine Richtung geben kann. Bei meinen Kunden ist das nicht anders. Das ist aus meiner Sicht die Quintessenz meiner Arbeit als Kommunikationsberaterin. Eigentlich mache ich also daheim genauso „meinen Job“ – und war darum gar nicht aus der Übung.

Jetzt hier sein zu müssen – das ist komplex

Man kann trotzdem nicht sagen, dass der Wiedereinstieg nichts verändert hat. Mit zwei Kindern in unterschiedlichen Betreuungseinrichtungen haben wir ständig zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Infekte am Hals, unterschiedliche Schließtage in den Ferien, unterschiedliche Termine für Sommerfeste, Weihnachtsfeiern und so weiter. Was mein Leben komplex macht, sind nicht die komplexen Themen, mit denen ich mich beschäftige – denn da draußen gibt es auf alles eine Antwort und auch den richtigen Weg, sie in die Welt zu bringen. Was mein Leben komplex macht ist das Raum-Zeit-Kontinuum, das von mir und meinem Partner verlangt, zu jeder Zeit nur an einem Ort sein zu können. Bei consense werde ich dabei super unterstützt: Ich habe flexible Arbeitszeiten, kann überall arbeiten, wo ich Internet habe, und bekomme super viel Unterstützung und Verständnis von den Kolleginnen und Kollegen, wenn spontan wieder irgendein Kinder-Notfall ausbricht.

Du Fuchs!

Trotzdem wünschte ich manchmal, nicht das Raum-Zeit-Kontinuum wäre die vorherrschende Theorie, sondern es gäbe eine Kombination mit der Viele-Welten-Theorie. Dann könnte ich einfach in die Welt springen, in der mein Kind sich den Magen-Darm-Virus nicht geholt hat und dort meine Pressemitteilung weiterschreiben. Klingt komplex? Na und, da fuchsen wir uns rein!

Autor:in

Miri Köbner

Als Philosophin und Germanistin verliebt in Sprach- und Gedankenspiele. Die Welt betrachtet sie gerne durch verschiedene Brillen – und das lange, bevor das Wort ‚zielgruppengerecht‘ in ihr Leben trat. Versteht die komplexesten Sachverhalte, nicht aber die Gleichgültigkeit gegenüber Intoleranz. Optimistin und dauerneugierig auf Menschen, Themen und Gespräche. Eine Frau für anspruchsvolle Dinge aller Art. Und dabei völlig unkompliziert im Umgang.

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