Algorithmen schreiben Texte, erstellen Grafiken und werten Daten aus. Doch welche Aufgaben bleiben noch beim Menschen? Und welche Verantwortung trägt er in einer Welt, in der Maschinen Routine-Aufgaben übernehmen? Erfahren Sie in diesem Beitrag, warum die Zukunft der Kommunikation menschlicher denn je wird und welche Kompetenzen Kommunikationsprofis heute brauchen.
Ein aktuelles Beispiel aus der Medienwelt verdeutlicht diese Entwicklung: Beim Spiegel wurde versehentlich eine KI-Anmerkung („Wenn du magst, passe ich Ton und Detailtiefe…“) unter einer Eilmeldung veröffentlicht. Die Panne sorgte für Aufregung in den Sozialen Medien und stellte vorübergehend die Glaubwürdigkeit des Qualitätsjournalismus infrage.
Handelsblatt-Redakteurin Larissa Holzki ordnete den Fall in ihrem KI-Briefing (24.10.2025) ein: Der Spiegel-Artikel sei mustergültig recherchiert gewesen und beruhte auf exklusiven Informationen, die der KI nicht zugänglich waren – das Ergebnis monatelanger menschlicher Beziehungsarbeit. Der Fehler lag also nicht bei der Recherche, sondern in der fehlenden Endkontrolle.
Der Spiegel-Fall macht deutlich: KI kann Prozesse beschleunigen – aber die menschliche Kontrollinstanz ist unersetzlich.
Damit wandelt sich die Rolle der Kommunikationsprofis grundlegend. Sie werden zu Lotsen in einer komplexen und schnellen digitalen Welt. Die KI-Studie 2025 des TÜV-Verbands zeigt: 91 Prozent der Befragten befürchten, dass echte und manipulierte Inhalte künftig kaum noch zu unterscheiden sein werden.
Qualitätssicherung wird deshalb zur zentralen Kompetenz und umfasst weit mehr als den Faktencheck.
Kommunikationsprofis müssen sicherstellen, dass Inhalte strategisch konsistent bleiben, Markenwerte widerspiegeln und keine unbeabsichtigten Risiken bergen. Sie sind nicht nur Anwender:innen neuer Technologie, sondern Strateg:innen und Wächter:innen der Unternehmenswerte. Sie gestalten Prozesse, definieren Standards und schützen die Reputation ihrer Organisation. Besonders in der CEO-Kommunikation ist das entscheidend: Hier geht es nicht nur um korrekte Inhalte, sondern auch darum, Führungspersönlichkeit und individuelle Tonalität zu transportieren – Aufgaben, die KI allein nicht übernehmen kann.
Die neue Rolle des Kommunikationsprofis lässt sich in vier Kompetenzfelder gliedern:
1. Strategische Steuerung und Prompt-Architektur
Die Fähigkeit, KI so zu führen, dass sie präzise, markenkonforme Inhalte liefert – mit Prompt-Architekturen, die strategischen Zielen dienen und die Marken-DNA in jedem Output verankern.
2. Ethisches Risiko- und Governance-Management
Unternehmensweite Richtlinien für KI (AI-Governance) etablieren, Transparenz schaffen, KI-Inhalte kennzeichnen und Compliance sicherstellen (z. B. EU AI Act). Bias und Diskriminierung minimieren und verhindern, dass KI unbewusst Stereotype reproduziert.
3. Qualitäts-Audit und Faktencheck
Die Qualitätssicherung wird zur Kernaufgabe. Nach dem ersten KI-Entwurf überprüft das menschliche Team jede Aussage kritisch, verifiziert Quellen und bewertet, ob Inhalte die Marke stärken oder schaden könnten.
4. Authentizität und Haltungs-Wahrung
KI kann Daten verarbeiten, aber keine Emotionen empfinden. Kommunikationsprofis sichern den Markenton, bewahren Haltung und sorgen dafür, dass Inhalte die Stimme und Werte der Organisation authentisch widerspiegeln.
Mit dem Einsatz von KI entstehen neue ethische Herausforderungen und reale Gefahren für die Unternehmensreputation. Kommunikationsprofis müssen diese Risiken aktiv managen und klare Regeln für den Umgang mit KI-Inhalten etablieren.
Eine aktuelle Cision-Studie nennt fünf zentrale Risikofelder:
Rechtliche und ethische Unsicherheiten (Urheberrecht, Datenschutz, Transparenz)
Verzerrte Daten (Bias), die Vorurteile verstärken können
Qualitäts- und Authentizitätsprobleme bei KI-generierten Texten
Reputations- und Haftungsrisiken durch fehlerhafte oder unkontrollierte KI-Inhalte
Missbrauch durch Deepfakes und Fake News, die im Krisenfall besonders gefährlich sind
Laut KI-Studie 2025 des TÜV-Verbands gibt es einen hohen Bedarf an Transparenz: 89 Prozent der Befragten fordern eine klare Kennzeichnung von KI-Inhalten. Kommunikationsabteilungen müssen deshalb interne Regeln entwickeln, die eine transparente Deklaration vorschreiben.
Um Bias zu vermeiden, braucht es menschliche Sensibilität und geschulte Teams, die KI-Outputs kritisch bewerten und korrigieren.
Die Zukunft der Kommunikation entsteht in einer Mensch-Maschine-Symbiose: KI übernimmt Routineaufgaben, während der Mensch sich auf strategische Steuerung, Qualitätskontrolle und echtes Beziehungsmanagement konzentriert. So entsteht Raum, Haltung zu zeigen, relevante Inhalte zu gestalten und Vertrauen aufzubauen.
Dieser Wandel ist mehr als technologischer Fortschritt. Er ist ein moralischer Auftrag. KI erzeugt Inhalte, ohne ihre Wirkung zu verstehen. Kommunikationsprofis hingegen tragen Verantwortung für Transparenz, Glaubwürdigkeit und Haltung.
Kommunikation im KI-Zeitalter heißt: technologische Effizienz nutzen und ethische Kontrolle bewusst in menschlicher Hand belassen. Wer kommuniziert, gestaltet Realitäten. Und diese Verantwortung bleibt menschlich.
Hinweis: Dieser Artikel wurde KI-unterstützt erstellt und durch menschliche Fachkenntnis überarbeitet und optimiert. Das Titelbild ist mit nuwacom.ai generiert worden.
consense communications GmbH (GPRA) Beraterin für interne Kommunikation, Change-Kommunikation und Employer Branding. Zertifizierte Change Managerin.