Viele Wege führen nach Rom – doch sicher gibt es auch einen, der besser und schneller in die ewige Stadt führt als andere. Was für dieses bekannte Sprichwort gilt, ist für unsere Kommunikation nicht weniger von Bedeutung. In Zeiten des blitzschnellen, digitalen Austausches gewinnen E-Mails und Messaging-Dienste immer mehr an Bedeutung – ein Fehler?
Wie erreicht man Menschen am schnellsten? Die Antwort auf diese Frage ist schwieriger, als es der erste Blick vermuten lässt. E-Mail getippt, abgeschickt, erfolgreich an das Ziel gelangt? Das ist wohl Ansichtssache, denn der Klick auf „Senden“ kann kaum dem Erreichen einer Person gleichgestellt werden. Zunächst, im trügerischen Schatten der digitalen Welt, fühlt es sich allerdings so an.
Gerade in der Öffentlichkeitsarbeit und dem Kontakt mit Medien sowie generell dort, wo vertrauensvolle Verbindungen noch aufgebaut werden sollen, darf die E-Mail nicht zum alleinigen Mittel der ersten Wahl werden. Sie sollte vielmehr als Ultima-Ratio gelten. Denn was schriftlich-digitale Kommunikation nicht vermag, ist Emotionen und Nähe zu transportieren. Eben die sind jedoch entscheidend für den Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen, das gilt für berufliche ebenso wie für private Umfelder.
Warum bleibt das Telefonat wichtig?
Bereits die ersten Sekunden eines Telefonats können viel Sympathie übertragen, Türen öffnen. So bildet sich in wenigen Augenblicken ein Fundament, auf dem ein vertrauensvolles (Erst-)Gespräch stattfinden kann. Anhand der Tonlage können die Gesprächspartner erkennen, wieviel Zeit vorhanden ist oder wie tiefgreifend Informationen abgefragt werden können. Ebenfalls wann das Ende des Gesprächs passend wäre, vielleicht bleibt sogar Zeit für einen Moment privater Themen. Die situative Reaktion auf Gesprächspartner*innen ist hier besser möglich. Im Gegensatz zur schriftlich-digitalen Kommunikation spricht das Telefonat damit eine Fülle kommunikativer Bedürfnisse der Menschen an. Ein Vorteil, den es zu nutzen gilt!
Ein Plädoyer: Höhere Effizienz durch das persönliche Gespräch
Mit Blick auf die Arbeit in den Media Relations gibt es einen entscheidenden Faktor, der für Telefonate spricht: Geschichten zu „verkaufen“, dafür braucht es Emotionen, Begeisterung, Antrieb. Genau diese Pfeiler lassen sich kaum durch schriftliche E-Mail-Korrespondenz aufbauen.
Zudem eröffnet schriftliche Kommunikation mehr Interpretationsspielräume als Gespräche. Gerade in der heutigen Zeit lässt sich dies in E-Mail-Ketten oder den täglichen Nachrichten in Messaging-Diensten beobachten. Im Telefonat wird diese Störfläche kleiner, der Austausch von Informationen damit effizienter.
Tipp: Sollte Verbindlichkeit beim Telefonat fehlen, können wichtigste Punkte auch schriftlich nachgefasst werden. Das wird vom Gegenüber als Service aufgefasst, hilft die besprochenen Punkte zu fixieren und bereitet den Boden für ein charmantes Nachfassen, sofern eine Reaktion auf das Anliegen zeitnah ausbleibt.
Fazit
Gerade im Aufbau von belastbaren Netzwerken spielt der Faktor Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Die Kommunikation per E-Mail ist heute und auch in Zukunft zweifelsohne wichtig und die höchste Form der Effizienz. Dennoch, gerade im Erstkontakt und für langfristig erfolgreiche Beziehungen ist und bleibt das Telefonat das Mittel der Wahl. Die Erinnerung an die freundliche Stimme, das angenehme Gefühl eines inspirierenden Gesprächs, all das bleibt. Daher gilt: „Pick up the Phone!“
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